4. Advent

Verschiedene Weihnachtsbräuche und -traditionen:

So feiern wir Weihnachten:

Kathi: Wir feiern Weihnachten immer mit meiner Oma. Wir essen zuerst, gehen dann in die Kirche und dann gibt es Geschenke. Die Weihnachtsfeiertage verbringen wir mit der Familie.

Julia: Wir gehen immer nachmittags in die Kirche und danach essen wir Pastete. Später packen wir noch Geschenke aus und Verwandte kommen. Am nächsten Tag gibt es dann Ente.

Nora: An Weihnachten gehen wir normalerweise immer in die Kirche. Danach essen wir jedes Weihnachten etwas Anderes zu Abendessen und packen die Geschenke aus. Am ersten Weihnachtsfeiertag gehen wir zu Oma und Opa und feiern dort, dass das Christkind zu uns gekommen ist. 😊

Nika: Also wir feiern immer alle bei meinen Großeltern zuhause. Wir essen Wiener, Kartoffelbrei und Obstsalat. Am ersten Feiertag essen wir dann Gans mit Sauerkraut, Rotkohl und Knödeln. Am Tag danach gehen wir Bowlen.

So würden wir gern Weihnachten feiern:

Kathi: Ohne Kirche, dafür mit Pasta!

Julia: Keine Pastete, stattdessen Pizza oder Nudeln. Und keine Kirche.

Nora: Ich würde gerne Weihnachten wie in Amerika und England feiern, also dass man die Geschenke erst am 25.12. auspacken darf und sich den restlichen Tag darüber freuen oder den Tag damit verbringen kann.😌

Nika: Ich würde gerne etwas anderes essen, z. B. Burger

2. Advent

Zum 2. Advent haben wir für euch ein paar Plätzchenrezepte. Ob vegan oder normal, ob Klassiker oder Rezepte, die vielleicht noch nicht alle kennen, hier ist für jede/n was dabei. Viel Spaß beim Nachbacken! Und falls euch eines unserer Rezepte besonders gut gelingt, schickt uns doch gerne ein Foto davon an schuelerzeitung@gymlap.de.

Puddingkipferl

Zutaten:

220 g Mehl       

100 g Zucker

120 g Butter

1 Pck. Puddingpulver
(Vanille/Schokolade)

2 Eigelb

2 EL Milch

Puderzucker

1 Pck. Vanillezucker

Zubereitung:

Arbeitszeit:ca. 30 min

Mehl mit den übrigen Zutaten der Reihe nach in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer zu einem Teig verkneten, dann noch etwas mit den Händen verkneten. Den Teig zu einer 2 cm dicken Rolle formen und in 1 cm dicke Stücke schneiden. Teigstücke zu Rollen formen, dann zu Kipferln biegen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. In die Mitte des vorgeheizten Rohres schieben.

Backtemperatur: 180 Grad

Backzeit: ca. 12 Min

Staubzucker mit Vanillezucker vermischen und die noch heißen Kipferl damit bestreuen.

Alternativ: Die Enden in Schokoglasur tauchen.

Hausfreunde

Zuerst bereitet man einen ganz normalen Plätzchenteig vor. Je nach Wahl kann man einen Spitzbuben- oder einen Butterplätzchenteig nehmen, was einem gefällt.
Hier habe ich einen Butterplätzchenteig als Beispiel gewählt:

Zutaten:

  • 200 g kalte Butter
  • 320 g Mehl
  • 160 g Zucker
  • ein Päckchen Vanillezucker
  • 1 bis 2 Eier

Die Zutaten gut vermixen und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
Danach schon einmal den Ofen auf (Ober-/Unterhitze) 180° vorheizen und den Teig mit etwas Mehl dünn ausrollen. Nun mehrere gleiche Formen ausstechen und den ganzen Teig verarbeiten.
Sobald die Plätzchen fertig sind, kann man schon anfangen, jeweils zwei gleiche davon mit Marmelade zusammen zu kleben. Nachdem dies getan ist, rollt man eine Marzipanschicht dünn aus und sticht dieselbe Form aus. Diese klebt man zusammen mit Marmelade auf den doppelten Keks.
Nach Belieben kann man obendrauf noch etwas Schokolade streichen:

Tipp: Wenn du ein bis zwei Tage wartest, schmecken die Kekse noch weicher und besser.

Spitzbuben


Zutaten:

-350g Mehl

-125 Zucker

-250g Butter

-4 Eigelb

-1Pck Vanillezucker

-1 Prise Salz

-Erdbeermarmelade

Arbeitszeit:
Zuerst alle Zutaten zusammen in eine Schüssel geben. Nun alles miteinander grob mit einem Handmixer vermischen und anschließend gut mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.

Den Teig ca. 3 mm dick ausrollen.

Jetzt mit einer Form deiner Wahl die Plätzchen ausstechen. Klassischerweise werden runde Formen für den Boden und gleichgroße runde für oben mit kleinem Loch in der Mitte verwendet.

Die auf einem Blech mit Backpapier ausgelegten Plätzchen bei 180 Grad backen, bis sie minimal bräunlich werden (ca. 10-15 Minuten), dann aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Sobald sie gut heruntergekühlt sind, die Unterseite mit der Marmelade bestreichen und die Oberseite mit dem Rand abschließend drauf machen.

Zum Abschluss mit Puderzucker bestäuben.


Und fertig sind unsere Weihnachtsplätzchenklassiker!

1. Advent

Wir von der Schülerzeitungsredaktion haben in der Vorweihnachtszeit verschiedene SchülerInnen befragt, was Weihnachten für sie bedeutet. Hier sind die Ergebnisse:

Top 6 der fünften und sechsten Klassen:

  1. Plätzchen
  2. Familie
  3. Geschenke
  4. Backen
  5. Schnee
  6. Weihnachtsfilme/-lieder/-bücher

Top 10 der siebten und achten Klassen:

  1. Familie
  2. Geschenke
  3. Schnee und Plätzchen
  4. Gemütlichkeit und Freunde
  5. Gute Laune
  6. Weihnachtsmarkt und Weihnachtspunsch
  7. Essen
  8. Nichtstun
  9. Tannenzweige
  10. Feuer

9./10. Klasse: Weihnachten bedeutet für mich…

… schlechte Weihnachtslieder

… Räucherkerzen mit Tannenduft

… Familie

… Weihnachtskinderbücher (das, wo man Magnete reinkleben kann, Wimmelbücher, …), die ich mir seit 15 Jahren immer wieder ansehe

… Baumschmücken

… gruslige Holzfiguren

… 3 Haselnüsse für Aschenbrödl

… nervige Familie

Q11/ Q12: Weihnachten ist für mich…

…wenn alle zusammenkommen und sich lieben

….Plätzchen essen, Familie, Adventszeit

…Gemütlichkeit, Biathlon schauen

….keine Schule, Weihnachtsessen

…Kapitalismus und Vitamin D-Mangel

…Schnee und Lichterketten

Und was ist mit euch? Findet ihr euch in der Liste eurer oder einer der anderen Jahrgangsstufen wieder? Haben wir etwas vergessen? Tretet gern an uns heran und sagt uns, was ihr denkt!

Eine schöne Adventswoche wünschen

Julia, Ida, Nora, Kathi, Nika und Nathalie

Rezension „OUR CHEMICAL HEARTS“

Das Buch „OUR CHEMICAL HEARTS“ wurde 2016 von Krystal Sutherland veröffentlicht.

Es geht um Henry Page, der sich zum ersten Mal in seinem Leben verliebt und das in Grace. Grace hat eine schwere Vergangenheit, mit der sie noch nicht abgeschlossen hat und deswegen hat sie auch einige Schwierigkeiten, sich auf Henry einzulassen. Das ganze Buch dreht sich um ein Gedicht von Pablo Neruda, einem chilenischen Senator und Schriftsteller, das immer wieder aufgegriffen wird. Auch Fische tauchen öfters auf und spielen eine wichtige Rolle. Um Genaueres zu erfahren, müsst ihr das Buch selbst lesen 😉

Die Geschichte hat immer wieder Höhen und Tiefen, die definitiv nichts für schwache Nerven sind und viel Selbstbeherrschung meinerseits gebraucht haben.

Ich habe die englische Version gelesen, was eine kleine Herausforderung war, da einige Wörter unbekannt waren, aber da ich den Film (2020) zum Buch ebenfalls auf Englisch angesehen habe, wollte ich es auch auf Englisch lesen.

Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich würde es allen empfehlen, die eine etwas andere „Liebesgeschichte“ lesen wollen. Allerdings gibt es im Buch mehrere Stellen, die einen zum Nachdenken und auch zum Hinterfragen mancher Umstände bringen, also ist es eher nichts, um einfach abzuschalten und sich über nichts Gedanken zu machen.

Warum sollte man das Buch lesen? – „Because . . . So many reasons.“ (Zitat von Henry, Chapter 7)

Lena

Was macht Werbung auf Social Media mit uns?

Anmerkung: Dieser Text bezieht sich nur auf Werbung auf Social Media, betrifft im Allgemeinen allerdings jede Art von Werbung!

Wir alle kennen es, wenn wir auf Instagram oder anderen sozialen Plattformen rumscrollen, und plötzlich fällt unser Auge auf ein Produkt von einem beliebten und bekannten Influencer. Und sofort denken wir: Das brauch ich auch! Also kaufen wir unzählige Produkte, die angeblich super praktisch und notwendig für unser Leben sind. So beeinflussen diese Anzeigen, was wir ohne sie eigentlich nicht gekauft hätten. Und das ist genau der Gedanke, der hinter dem Ganzen steckt.

Denn auch wenn es oft nur so wirkt, als wäre die Person auf Social Media, die gerade zufällig das Neueste und Teuerste vorstellt, wirklich überzeugt von dem Produkt und ganz zufällig darauf gestoßen, steckt oft etwas ganz Anderes dahinter. Meistens ist ein Anbieter dafür verantwortlich, der gezielt eine bekannte und beliebte Person sucht, die auf Social Media tätig ist und unserem Alter entspricht. Unsere Entscheidungen werden dadurch ,,manipuliert‘‘, wenn auf die Gefühle und Bedürfnisse der Zielgruppe eingegangen wird, z.B. mit: ,,Hast auch du…, dann brauchst du unbedingt…‘‘. Denn am häufigsten passiert es, dass unser Unterbewusstsein die Entscheidung trifft, ob wir das Produkt brauchen oder nicht, um dann unserem Bewusstsein überzeugt zu sagen: ,,Du brauchst das.‘‘

Werden wir also erneut mit Werbung konfrontiert, erinnert sich unser Gehirn daran, als wir das Produkt gekauft haben und uns das glücklich gemacht hat. Durch die positive Erfahrung, die wir dabei gemacht haben, bekommt unser Gehirn immer mehr Verlangen danach, was dazu führt, dass wir immer wieder Produkte kaufen, die von einer Marke stammen, die uns bereits überzeugt hat, oder von einem Influencer, der es uns empfiehlt. Das was einige also als rationales Denken beurteilen, ist eigentlich nur ein psychologischer Kaufreiz.

Dabei ist es auch wichtig zu erwähnen, dass materielle Dinge in der Regel nicht glücklicher machen. Wenn man sich das immer wieder bewusst macht, fällt man vielleicht nicht ganz so oft auf Werbung rein.

Lea

Der deutsche Papst

„Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Iosephum, Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem Ratzinger, qui sibi nomen imposuit Benedicti Decimi Sexti!“

Zu Deutsch: „Ich verkünde euch große Freude. Wir haben einen Papst: Seine Eminenz, den hochwürdigsten Herrn Joseph, der Heiligen Römischen Kirche Kardinal Ratzinger, der sich den Namen Benedikt der Sechzehnte gegeben hat.“

Papst Benedikt XVI. am 17. Juli 2008 auf dem Fest der Begrüßung während des XXIII.eltjugendtags in Sydney.
Foto: Bistum Regensburg


Mit diesen Worten trat der Kardinalprotodiakon Jorge Arturo Medina Estévez am Abend des 19. April 2005 auf den Balkon des Peterdoms und verkündete damit die Wahl Benedikt XVI. zum ersten deutschen Papst seit Hadrian VI. im 16. Jahrhundert. Besonders in Deutschland wurde dieses Ereignis mit großer Aufmerksamkeit bedacht: Die BILD veröffentlichte ihre legendäre Schlagzile „Wir sind Papst!“, die „taz“ titelte „Oh mein Gott!“. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2013 verbrachte er seinen Ruhestand dann im Kloster Mater Ecclesiae in Rom, wo er an Silvester 2022 verstarb. Ein Nachruf.

Am Dienstag, den 10. Januar dieses Jahres machte ich mich abends auf den Weg in den Regensburger Dom. Requiem für Papst Benedikt, zelebriert von Bischof Rudolf. Ich nehme platz und komme mit einer älteren Dame ins Gespräch. Sie wohne in Pentling, dem Dorf in dem auch Joseph Ratzinger eine ganze Zeit lang zuhause war. Beinahe täglich sah man ihn in der Zeit seiner Tätigkeit als Professor an der Uni Regensburg dort, wartend auf den Bus in Richtung Universität. Er habe viel gesprochen, berichtet die Frau. Mit allen, auch später noch, als er bereits Bischof und Kardinal war und hohe Ämter in der katholischen Kirche bekleidete. Die Zeit habe er sich immer genommen.

Papst Benedikt wurde am Karsamstag des Jahres 1927 in Marktl am Inn geboren, dort verbrachte er seine frühe Jugend. Die Familie zog aufgrund der vielen Versetzungen des Vaters oft um, Ratzingers Umfeld wandelte sich stetig. Eine der wenigen Konstanten: Die Kirche. Ministrant war er in jeder einzelnen der Pfarreien. 1939 trat er in das Studienseminar St. Michael in Traunstein ein, ein Gymnasium mit Fokus auf katholischer Ausbildung.

Im selben Jahr wurde er auch für die gesetzlich verordnete Jugenddienstpflicht in die Hitlerjugend eingezogen. Ein Umstand, der dazu führte, dass er nach seiner Wahl zum Papst unter anderem als „Nazi-Papst“ betitelt wurde. Er selbst erzählte dem US-Journalisten John L. Allen, dass sein Cousin mit Down-Syndrom im selben Jahr im Rahmen der Krankenmorde der Nazis umgebracht wurde. Im Krieg sollte er noch mehrmals gegen seinen Willen eingezogen werden.
Nach dem Krieg begann Ratzinger ein Studium der Theologie und Philosophie an den Universitäten Freising und später auch München. Auch wenn er nach Abschluss des Studiums zum Priester geweiht wurde, hing sein Herz an der wissenschaftlichen Arbeit. Ratzinger dissertierte mit dem Prädikat „summa cum laude“ und habilitierte mit 31 Jahren an der Ludwigs-Maximilians-Universität München im Fach Fundamentaltheologie. Als er 1969 zum Professor an die Universität Regensburg berufen wurde, war er bereits einer der angesehensten Theologen der Weltkirche.

Zurück im Requiem. Auch hier sind Benedikts Leistungen als Theologe omnipräsent. „Papst Benedikt hat die Menschen gestärkt durch die Gabe des Wortes“, so Bischof Rudolf in seiner Predigt. Er habe es verstanden, sein immenses Wissen über den Glauben und seine Interpretation der Heiligen Schrift einfach und verständlich den Gläubigen näherzubringen. Papst Benedikt XVI. werde in die Geschichte eingehen, ist sich der Bischof sicher, als „der Theologenpapst. Nicht in dem Sinne, dass er etwa nur für Theologen geschrieben habe, sondern in dem Sinne eines großen Lehrers der Kirche, dem es gegeben ist, komplexe Zusammenhänge einfach und klar darzustellen und all dies zugleich in einer schönen Sprache.“ Jene hat ihm schon den Ehrentitel „Mozart der Theologie“ eingebracht.

Es wird diese Fähigkeit gewesen sein, den Glauben durch Predigten verständlich und greifbar zu machen, die Joseph Ratzinger aus Marktl am Inn, einem Dorf in der bayerischen Provinz, eine außerordentliche Karriere in der katholischen Kirche ermöglichte: Diese beginnt 1951 mit der Priesterweihe in Traunstein, gemeinsam mit Bruder Georg.

Dieser wird Domkapellmeister in Regensburg, während Joseph im Jahre 1977 nach seiner aufmerksamkeitserregenden Akademikerkarriere von Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising berufen wird. 1981 betraut ihn der Papst Johannes Paul II. mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation. In dieser Zeit profiliert er sich als katholischer Hardliner und erlangt den Ruf des „strengen Glaubenswächters“, der ihm von nun an voraus eilen sollte. 1982 verzichtet Ratzinger auf den Vorsitz der Erzdiözese München-Freising und geht nach Rom, wo er sich wieder der Theologie widmen möchte.

Innerhalb von 11 Jahren wird unter seiner Leitung der Katechismus der Katholischen Kirche erarbeitet, ein Wegweiser für den Glauben der die 10 Gebote präzisieren und ein Handbuch für jeden Gläubigen sein soll. In diesem Jahr, 1992, wird er auch wieder mit einem geistlichen Amt betraut, er wird Kardinalbischof von Velletri-Segni in Italien. Immer wieder sagt Ratzinger in dieser Zeit öffentlich, dass er sich seinen Ruhestand herbeisehne, um endlich weiter Bücher schreiben zu können. Dennoch kann ihn Papst Johannes Paul II. zu insgesamt vier Amtszeitverlängerungen überreden.

Schlussendlich wird er 2002 Dekan des Kardinalkollegiums und ist damit der mächtigste Mann im Vatikan nach dem Papst. Die Krönung der „Karriere“ erfolgt am 19. April 2005 mit der Wahl zum 295. Nachfolger des Apostels Petrus und damit zum Statthalter Gottes auf Erden.

Im Dom zu Regensburg steht an diesem Januartag des Requiems ein großes Gemälde im Altarraum. Zu sehen ist Benedikt im Papstgewand, demütig auf einer Gebetswand kniend. So zeigte sich der Papst oft: als loyaler Diener, treu ergeben. Eben der oberste Diener Gottes.
Über die Person Benedikt XVI. darf gestritten werden, seine Lehre mag Leuten missfallen. Doch mir wurde an diesem Abend eine Sache klar: Die Welt hat mit Joseph Ratzinger einen der größten Theologen, aber auch einen der klügsten Köpfe der Moderne verloren.

Das Motto seines Papstbesuchs in Regensburg 2006 war: „Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht“. Möge dies auch für „unseren“ deutschen Papst gelten,

Ruhe in Frieden, Papst Benedikt.

Tim

Hinweis: Wer mehr über Papst Benedikt und seinen Nachfolger, Papst Franziskus, wissen möchte, dem sei an dieser Stelle der Film „Zwei Päpste“ ans Herz gelegt. Ein begeisternder Film mit Anthony Hopkins als Papst Benedikt.

24. Türchen – Frohe Weihnachten!

Eine ukrainische Schülerin erzählte uns freundlicherweise von weihnachtlichen Bräuchen in der Ukraine. Gleich vorne weg: Nikolaus und Weihnachten werden nicht, wie wir es kennen, am 6.12. und am 24.12. gefeiert. Es kommt zwar, genau wie bei uns, auch der Nikolaus, allerdings erst am 19. Dezember. Dieser legt ihnen am Abend des Nikolaustages ihre Geschenke unters Kopfkissen.

Um in Weihnachtsstimmung zu kommen, gehen sie genauso wie wir auch gerne auf eine Art Christkindelmärkte, also in dekorierte Städte mit Plätzchenverkäufen. Diese gibt es allerdings hauptsächlich in großen Städten, Kiew sei besonders schön dekoriert.

Natürlich werden in der Ukraine zur Weihnachtszeit auch gerne Plätzchen und Lebkuchen gegessen. Der heilige Abend ist am 31.12., also feiern sie Weihnachten am selben Tag wie wir Silvester. Am Abend stehen unter dem Ieuchtenden Weihnachtsbaum die Geschenke.

Ein besonders beliebtes Essen an Weihnachten sind Salate ( Oliviersalat, Kraboviy ) sowie kleine Brötchen mit Kaviar. Die Schülerin erzählte uns von einem interessanten Brauch: In der Ietzten Minute vor dem Jahreswechsel werden die Wünsche fürs
neue Jahr auf eine Serviette geschrieben, diese wird angezündet und in einem Champagnerglas gelöscht. Am 1. Januar fahren die Menschen gerne nach Kiew, um die besonderes schön dekorierte Stadt zu besuchen. Dieses Jahr werde Weihnachten für sie sehr anders sein, aber sie sei sehr froh, dass ihre Familie bei ihr ist.


Merry Christmas everyone!

Lea

Weltmeister? Nur bei der Doppelmoral

Laut einer INSA-Umfrage für BamS schauen 43% der Deutschen kein einziges Spiel der Fußball-WM in Katar. 55% derjenigen, die sie nicht schauen, geben an, sie aktiv zu boykottieren: aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in Katar, aufgrund der toten Gastarbeiter beim Bau der Stadien. Und auch im persönlichen Umfeld bemerkt man immer öfter Leute, die sich regelrecht damit brüsten, die WM zu boykottieren: „So eine WM der Schande darf man ja nicht unterstützen!“„Da muss doch der FIFA mal gezeigt werden, dass das nicht geht!“

Eins haben sie alle gemein: Sie sind der Meinung, dass ihr Boykott, ihr Nicht-Anschauen eines Fußballspiels, sie zu ethischeren und moralischeren Menschen macht. An dieser Stelle soll ganz ausdrücklich gesagt sein: Die WM hätte niemals nach Katar vergeben werden sollen, die Bedingungen unter denen die Stadien gebaut wurden, waren unwürdig und die Gesetze vor Ort sind mindestens rückständig.

Aber ein Boykott ist gleich aus mehreren Gründen sinnlos: Zuerst: Wenn Fußball-Fans das ganze Jahr über stolz mit Trikots von Clubs durch die Gegend rennen, die von Qatar Airways gesponsert werden (siehe FC Bayern, der jedes Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag aus Doha für das Sponsoring kassiert) und sich jetzt plötzlich an Katar stören, ist das eine fast unerträgliche Doppelmoral. Unsere Innenministerin sitzt währenddessen demonstrativ mit der One-Love-Binde auf der Tribüne, um gegen die homophoben Gesetze in Katar und die Intoleranz der FIFA zu demonstrieren und gleichzeitig zu zeigen, wie weltoffen und liberal wir in Deutschland doch sind. Die Bundesregierung verkündet dann genau einen Tag später einen Gas-Deal mit Katar. Ein Vorgehen, dass ich persönlich zutiefst anmaßend finde: Auf der einen Seite seid ihr nicht gut genug, eine WM auszurichten, denn das dürfen nur die Länder, die den moralischen Grundsätzen des Westens entsprechen, für das Gas nehmen wir euch aber dann trotzdem gerne, wichtiger als ein warmes Wohnzimmer sind die Arbeiter in Katar dann schließlich auch wieder nicht.

Ulf Poschardt, Chefredakteur der WELT, kommentiert das mit seinem Tweet vom 29.11.2022 treffend: „Werde zuhause beim Heizen mit dem Gas aus Katar stets diese [One-Love-] Binde tragen“.

Zu guter Letzt müssen wir uns aber auch eingestehen, dass ein Boykott schlicht und einfach nichts bringen kann: Die TV-Rechte sind vergeben, die Firmenlogos auf den Banden angebracht, die Werbeeinahmen sind geflossen: Das Problem ist nicht die Vergabe dieser WM, das Problem ist eine korrupte FIFA, ein zwielichtiges System, dass sich um den Weltfußball gewickelt hat. Und die „Bösen“ auf allen Seiten dieser Weltmeisterschaft haben von diesem Event längst profitiert – Boykott hin oder her. Ich habe mich deshalb auch weiterhin auf ein Fest des Fußballs gefreut, auf erstklassige Spiele und unvergessliche Momente. So moralisch falsch das von mir aus sein mag .

Was in Katar alles schief lief

Disclaimer: Dieser Artikel enthält Sarkasmus und entspricht lediglich der Meinung der Autorin. Hiermit soll nicht in das freie Recht, Fußball zu schauen, eingegriffen werden. Außerdem enthält ein Zitat, das nicht die Meinung der Autorin widerspiegelt, homophobe Sprache.

Die Zeit des Jahres, in der sich fast die ganze Welt in ihre Fan-Schals wirft und sich Flaggen an ihr Auto steckt war wieder da – ein Hoch auf die WM. Doch dieses Mal bestanden nicht neunzig Prozent der Nachrichten aus Ankündigungen, Spielplänen und Ergebnissen. Sie schaffte es durch ganz andere Schlagzeilen. Homofeindlichkeit, Sexismus und tausende Tote waren nur einige von diesen. Die WM 2022 wurde in Katar, einem kleinen Land im Nahen Osten, veranstaltet – klingt erstmal nicht nach einem Problem.

Allerdings gab es davon einige: Katars Infrastruktur ist nicht stark genug, um ein Event in dieser Größe abzuhalten und der Regierung des Landes werden die verschiedensten Anschuldigungen an den Kopf geworfen – die meisten davon berechtigt. Die Infrastruktur stellt vor allem ein Problem dar, wenn man bedenkt, wie viele Stadien und auch generell welche Menge an Geld wirklich mit der Veranstaltung verbunden sind. Nun gut, als gas- und ölreiches Land mangelt es Katars Regierung nicht zwingend an letzterem. Deshalb gaben sie auch eine Menge aus, um Straßen, Stadien und ganze Städte für die WM zu bauen. Die Chance einer dauerhaft konstanten Nutzung von insbesondere der Stadien ist allerdings sehr klein.

Dies wirkt fast noch schlimmer, wenn man sich die Hauptarbeitskräfte ansieht – oder genauer: die Todeszahlen unter ihnen. Seit Katar 2010 das Veranstaltungsrecht für die WM 2022 gewonnen hat, sind über 6500 Arbeitskräfte aus Indien, Nepal, Bangladesch, Pakistan und Sri Lanka an den Vorbereitungen der WM gestorben. Diese Zahl wurde von verschiedenen Regierungsaufzeichnungen zusammengetragen. Das bedeutet, dass die Regierungen der Länder alle BürgerInnen, die seit 2010 als Bauarbeiter nach Katar gegangen und nur als Totenmeldung zurückgekehrt sind, gezählt haben. Daher ist die Anzahl an Toten noch viel höher, da Tote aus z.B. Kenia oder den Philippinen überhaupt nicht miteingerechnet sind. Die Regierung Katars schätzt die gesamt Anzahl der Toten auf fünf bis sechshundert.

Doch die Krönung kommt noch: 2010 versprach diese, die WM CO²-neutral abzuhalten. Über dieses Ziel sind sie nur mit 3,6 Millionen Tonnen CO²-Ausstoß hinausgeschossen. Das entspricht in etwa den jährlichen Ausstößen der gesamten Republik Kongo – total klimaneutral, oder?

Nach diesen Problemen hört die Liste aber leider auch nicht auf. Um eine WM veranstalten zu dürfen, muss das Land eine Frauenmannschaft haben. Katar hat diese, allerdings hatte sie seit 2014 kein Spiel mehr und nahm auch 2013 nur an drei Spielen teil.

Doch nicht nur Frauen werden von der Regierung mehr oder weniger öffentlich erniedrigt, auch gegen die LGBTQ+ Community haben sie einiges einzuwenden. Gelbe Karte fürs Tragen der “One Love”-Binde ist hier nur die Spitze des Eisberges. Homosexualität ist nach momentanem Stand dort illegal. Und das obwohl der Fifa-Präsident noch extra gesagt hat, dass alle Menschen in Katar wilkommen sind. Währenddessen äußerte sich der WM-Botschafter Katars sehr feindlich: “Homosexualität ist Haram (verboten). […] Es ist ein geistiger Schaden.”

Insbesondere Aussagen wie diese – welche sich gegen ganze Menschengruppen richten – sollten heutzutage nicht öffentlich geäußert und besonders nicht akzeptiert oder bejubelt werden. Allerdings war die Menge an BürgerInnen, die genau das tun, erschreckend groß.

Diese WM kann als Mittelfinger an Menschenrechte bezeichnet werden, aber nur wenige interessieren sich dafür. Katar hätte niemals die Rechte zum Veranstalten bekommen sollen, aber das ist nun Vergangenheit. Und wenn man lieber 90 Minuten Fußball schauen möchte oder das moralisch vertreten kann, jedem das seine. Allerdings hätte diese WM nicht großartig publiziert werden und auch nicht ohne Kritik angenommen werden sollen.

„Ab wann gucken wir denn die WM nicht mehr – ab drei Toten, ab 50, ab 60, ab 1.000? Allein, dass wir darüber reden müssen, zeigt, wie verkommen das System ist und wie verkommen diese Weltmeisterschaft ist“ – Lena Cassel bei Markus Lanz.

Elon Musk – Retter der Welt?

Achtung: Der nachfolgende Artikel ist ausschließlich die persönliche Meinung des Autors.

237,9 Milliarden US-Dollar. Auf diese Summe wird das Gesamtvermögen von Elon Musk vom US-Magazin Forbes geschätzt. Das ist mittlerweile beinahe so viel wie die Vermögen von Jeff Bezos und Bill Gates zusammen. Sie kommen gemeinsam auf knapp 265 Milliarden US-Dollar. Die immense Macht, die Elon Musk mit diesem Vermögen zukommt, nutzt er häufig: Durch seine Tweets können Börsenkurse crashen und Kryptowährungen massiv im Wert steigen: Im Januar nahm er den Hashtag #bitcoin in seine Twitter-Bio auf und kündigte an, dass bei Tesla künftig auch in Bitcoin bezahlt werden könne – daraufhin wurde die Kryptowährung zwischenzeitlich bei 43.000 Euro gehandelt.

Erst kürzlich machte der Entrepeneur mit dem Kauf und der sofortigen Reform des Kurznachrichtendienstes Twitter auf sich aufmerksam. Bei diesem musk’schen Vorhaben gab es, wie auch bei den meisten anderen seiner Tätigkeiten, heftige Kritik aus der Öffentlichkeit, die sich immer häufiger nun auch gegen die Person Musk und seine grundsätzliche Einstellung richtet. Doch ist diese Kritik wirklich gerechtfertigt? Oder wird von Musk in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild gezeichnet?

Elon Reeve Musks Biografie liest sich zunächst klassisch: Nachdem er in wohlhabenden Verhältnissen in Pretoria, Südafrika aufwuchs, wanderte im Alter von 17 Jahren nach Kanada aus, hauptsächlich um dem Wehrdienst in seinem Geburtsland aus dem Weg zu gehen. Dort begann er ein Studium der Volkswirtschaft und der Physik. Und dennoch war bereits in seiner Kindheit in Südafrika klar, dass Musk anders war als Gleichaltrige: Aufgrund seiner Asperger-Diagnose wurde er in der Schulzeit gemobbt, seinem Biografen beschrieb er: „In der Schule wurde ich von Gangs gejagt, die die Sch** aus mir herausprügeln wollten und wenn ich dann nach Hause kam, war es dort genauso schrecklich. Es war Nonstop-Terror“.

Die Folge: Musk zog sich zurück, lebte für sich und begann, sich für Naturwissenschaften und Technik zu interessieren. Bereits im Alter von 12 Jahren schrieb er den Code für ein Computerspiel namens „Blastar“, welches er sogar für 500 US-$ an eine Computer-Fachzeitschrift verkaufte. Mit seinem Bruder probierte er sich außerdem daran, Salpeter, Schwefel und Holzkohle zu einem Treibstoff für Raketen zu mischen. Die Wahl des Studiengangs „Physik“ scheint also logisch und mit der Wahl des zweiten Studiengangs „Volkswirtschaftslehre“ beweist Musk Intelligenz: Von vornherein ist es sein erklärtes Ziel, seine Ideen zu Geld zu machen.

Statt nach einem Bachelor-Abschluss in beiden gerade erwähnten Studiengängen also an einer weiteren Universität sein Studium fortzusetzen, entschließt er sich zu einer Unternehmensgründung: Der heutige Multi-Milliardär setzt auf das gerade aufkommende Internet und erschafft, mittlerweile wohnhaft in den USA, „Zip2“. Anfangs werden hier online Stadtführer für Zeitungen wie die „New York Times“ zur Verfügung gestellt, was Erfolg hat: Im Jahr 1999 wird das Unternehmen für 307 Millionen US-$ verkauft – Musk erhält 22 Millionen.

Im Alter von 28 Jahren hat er die Chance, sich auf die Malediven zurückzuziehen und sein Leben in vollen Zügen zu genießen, doch er macht ohne Pause weiter und kreiert ein Online-Bezahlsystem namens „x.com“. Nachdem „x.com“ in 2000 mit dem Konkurrenten „Confinity“ fusioniert, entsteht „PayPal“ und entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zum Weltmarktführer der Online-Finanzdienstleister, was es bis heute geblieben ist. 2002 übernimmt Ebay das Vorhaben für 1,5 Milliarden US-$ und Mitgründer Musk, der 11,7 Prozent der Anteile hielt, erhielt davon 200 Millionen.

Diese reinvestierte er komplett: 100 Millionen für das Weltraumunternehmen SpaceX, 70 Millionen für den Elektroautohersteller Tesla und 30 Millionen für das Solarstrom-Unternehmen Solar City. Diese Start-Ups sind auch heute noch im (Teil-)besitz von Elon Musk und sagen viel über seine Persönlichkeit aus: In einer Zeit, in der von erneuerbaren Energien keine Rede war, in der Elektroautos als unrentabel und deswegen unnötig galten und in einer Zeit, in der niemand ahnte, dass die NASA mit Privatunternehmen daran arbeitet, Weltraumtourismus anzubieten, gründete Elon Musk mit beinahe seinem gesamten Vermögen 3 Unternehmen, die genau auf diese Bereiche spezialisiert waren.

Statt sich, wie es wahrscheinlich ein Großteil von uns tun würde, auf dem Erreichten auszuruhen, ging Musk ein großes Risiko ein, weil er stets eine Vision hatte, die er erfüllen wollte. Das ist ihm, egal ob man diese Vision teilt oder nicht, meiner Meinung nach sehr hoch anzurechnen. Sei es, bis 2025 den Mars besiedelt zu haben oder die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Letzteres klingt in der heutigen Zeit zwar nicht mehr sehr visionär, bei Tesla stieg er allerdings mit exakt diesem Ziel bereits im Jahr 2004 ein, 15 Jahre vor Greta Thunberg und Fridays For Future.

Und ebendiese zählen auch zu den schärfsten Kritikern des Tesla-Chefs. Weder Elektroautos noch „sein autoritärer Turbokapitalismus“ würden die Klimakrise bekämpfen können. Doch bei aller womöglich durchaus gerechtfertigten Kritik an seinen Geschäftspraktiken hat Elon Musk einem Großteil der Politiker dieser Welt und erst recht den selbsterklärten „Aktivisten“ von „FridaysFor Future“ eines voraus: Statt ewig über die Probleme zu reden, die die Welt bewegen, zeigt er technologische Lösungsmöglichkeiten auf, die über „Wir verbieten das einfach alles“ hinausgehen und realisiert diese – und das schon weit bevor Klimaschutz zum Trend wurde.

Tim