3. Advent

Weihnachtsmärkte im Test       

Habt ihr bei all den Schulaufgaben und Leistungsnachweisen vor Weihnachten noch ein wenig Schwierigkeiten, in Weihnachtsstimmung zu kommen? Wie wäre es mit einem Besuch eines Weihnachtsmarktes? Wir wissen, die Zeit ist kurz und die große Auswahl an Märkten in Regensburg manchmal eine Qual. Daher hier unser Überblick über vier Regensburger Christkindlmärkte:

  1. Weihnachtsmarkt am Neupfarrplatz (27.11-23.12)

Der Markt am Neupfarrplatz ist ein sehr schöner Weihnachtsmarkt. Es ist wirklich viel geboten (z.B. 2 Karrusselle und vieles mehr…), aber manches leider etwas überteuert. Vor allem am Wochenende ist es hier sehr voll, weshalb man da auch an manchen Ständen ziemlich lang anstehen muss. Das Essen schmeckt super, vor allem der Baumstriezel (6€) und die Bratwurstsemmel (3,90€). Es lohnt sich auf jeden Fall, mal vorbeizuschauen.

2. Weihnachtsmarkt Rosarium (18.11-23.12)

Dieser Markt ist ein sehr kleiner, aber wirklich schöner Weihnachtsmarkt. Alles ist mit Lichtern dekoriert und es gibt ein Feuer. Vor allem die Bubble-Waffel fanden wir sehr lecker und der Flammkuchen für 6€ war auch super. Nicht so gut fanden wir die Gulaschsuppe für 5€. Ein Highlight waren die Alpakas – leider sind sie aber nicht immer da.

3. Lucrezia-Markt (1.12-23.12)

Dies ist ein eher kleiner Weihnachtsmarkt, der sich auf Kohlenmarkt und Haidplatz verteilt. Bei unserem Besuch war hier nicht so viel geboten, nur eine Gesangsgruppe, die wir leider nicht so gut fanden. Auf dem Teil des Marktes am Kohlenmarkt gibt es nur Kleidung, Teller und Künstlermarktangebote. Um etwas zu essen zu bekommen, muss man weiterziehen zum Haidplatz, wo es allerhand Leckereien und weitere Künstlermärkte gibt.

Vor allem für Kinder, die sich schnell langweilen, nicht zu empfehlen. Für Leute, die auf der Suche nach einem individuellen Weihnachtsgeschenk oder etwas außergewöhnlicheren Weihnachtsköstlichkeiten sind aber ein durchaus interessanter Markt.

4. Der Fürstliche Weihnachtsmarkt

Der Fürstliche Weihnachtsmarkt ist nach Meinung unserer Reporterin Lena einer der malerischsten und romantischsten Weihnachtsmärkte in Regensburg. Das herrschaftliche Ambiente des Anwesens ist einfach nicht zu überbieten. Durchgehend sind die Wege mit wunderschönen Lichtern und alten Gegenständen wie zum Beispiel Kutschen, hübsch gestaltet.

Auch für Kinder steht dem Spaß nichts im Weg. Ein kleiner Teil des Parks wurde zum zauberhaften Märchenwald für sie hergerichtet.

Kulinarisch lässt der Weihnachtsmarkt nichts zu wünschen übrig. Von der Kartoffelsuppe im Brotlaib bis hin zu Mac and Cheese mit Pulled Pork ist für jeden Geschmack was dabei. Auch klassische gebrannte Mandeln schmecken sehr gut. Den Unterschied dieses Marktes machen auch die vielen individuellen Buden aus, in denen es ziemlich besondere, eigene Produkte, gibt die man sonst nicht so leicht finden kann.

Da der Weihnachtsmarkt durchaus kühler ist als andere, ist auch hierfür gesorgt. Dank vieler Feuerstellen und einer Hütte zum Aufwärmen muss der Aufenthalt kein frühes Ende nehmen.

Doch leider hat all dieses Schöne auch seinen Preis. Die Parksituation ist dürftig und man muss somit auf das überteuerte Peterswegparkhaus ausweichen. Für den gesamten Besuch muss man schon ziemlich in die Tasche greifen, denn auch der Eintritt ist nicht gerade günstig. Zum Glück gibt es aber Vergünstigungen.  Doch möchte man dann noch ein Geschenk oder einen Kinderpunsch für ca 6,50€ kaufen, kommt man schnell auf 50 € pro Person.
Dennoch finde ich einen Besuch ein Must-Do in der Weihnachtszeit. 

Plötzlich Kanzler: Die SPD

Wie Olaf Scholz es schaffte, Kanzler zu werden, obwohl seine Partei vor der Bundestagswahl bereits abgeschrieben war. Ein Kommentar.

Am 09. August traten der Generalsekretär der SPD, Lars Klingbeil, der Vizekanzler Scholz sowie die beiden Vorsitzenden, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, vor die Presse. Man habe sich auf einen Kanzlerkandidaten verständigt, lange bevor Grüne und CDU diese Entscheidung fällten. Die Wahl selbst allerdings war eine Überraschung: Ausgerechnet Olaf Scholz sollte die Sozialdemokraten wieder ins Kanzleramt führen. Er, der bei der Wahl zum Parteivorsitz noch deutlich verloren hatte, der das Gesicht der bei den Mitgliedern so verhassten Großen Koalition war, sollte es richten. Das Kalkül: Scholz sollte als „zweite Angela Merkel“ inszeniert werden, der zwar durchaus für Veränderung steht, allerdings in Maßen und ohne große Hektik. Dies wurde im Laufe des Wahlkampfs sogar so sehr auf die Spitze getrieben, dass sich Scholz für das SZ-Magazin mit Raute, Merkels Markenzeichen, ablichten ließ.
Aber auch in öffentlichen Debatten, wie beispielsweise den Fernsehtriellen, handelte Scholz stets als der ruhige und sachliche Gegenpol zu Armin Laschet (CDU), der mit Hitzköpfigkeit und Leichtsinnsfehlern auf sich aufmerksam machte und Annalena Baerbock (Grüne), die mit Unsicherheiten, Versprechern und eigenen Fehlern von sich reden machte, als wochenlang die Plagiatsvorwürfe rund um ihr Buch in den Medien präsent waren. Wieder und wieder schien der SPD-Kanzlerkandidat wie der Fels in der Brandung.
Dabei ist auch er bei weitem nicht ohne Skandal durch den Wahlkampf gekommen – ganz im Gegenteil: Inmitten der heißen Phase, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, wurde in Scholz‘ Ministerium gar eine Razzia durchgeführt, Scholz musste vor mehreren Untersuchungsausschüssen aussagen, da in seinem Ministerium gravierende Fehler in Bezug auf den Wirecard-Skandal gemacht wurden, aber auch, da Scholz‘ Rolle beim Cum-Ex-Skandal nicht abschließend geklärt war. Seinen beiden Mitbewerbern wurde aufgrund eines ungünstigen Lachens und aufgrund eines teilweise abgeschriebenen Buchs die Fähigkeit, Kanzler zu werden, abgesprochen, an ihm aber schienen sogar eigene politische Fehler einfach abzuperlen – auch, weil zwar jeweils ein erhärteter Verdacht im Raum stand, es aber nie zu einer Verurteilung oder einem Eingeständnis kam.
Und so blieb Olaf Scholz in der öffentlichen Wahrnehmung stets „das kleinere Übel“, die SPD gewann die Wahl und er wurde Anfang Dezember zum Bundeskanzler einer Ampel-Koalition gewählt.

Ein Kommentar von Tim Ständer